Das magische dreieck



Sonderausstellung| Ethnologisches Museum | Berlin | Januar 2013 | 300 qm

Studentisches Projekt im Masterstudium, Fach Ausstellungsdesign

Entwurf, Gestaltung, Bau und Montage des Sockels und der Ausstellung


Die Ausstellung im Ethnologischen Museum in Berlin (Museen Dahlem) entstand als Semesterarbeit im Masterstudium. Gegenstand waren Untersuchungen zur Dreiecksverbindung zwischen Sockel, Exponat und Beschriftung in der Museumspräsentation und der daraus resultierende Entwurf eines innovativen, unkonventionellen Sockels mit seiner Beschriftung zu einem jeweils selbst gewählten Exponat des Museum.

Mein Sockel spielt mit dem ersten und zweiten Blick und dient als Inszenierung der Fußfesseln, die die von mir ausgewählte afrikanische Frauenfigur trägt. Diese werden, ebenso wie die Beschriftungsebene, erst auf den zweiten Blick entdeckt. Die textliche Komponente des Sockels klärt jedoch nicht über Entstehung und Herkunft der Figur oder den sachlichen Hintergrund der Fesseln auf, sondern regt den Besucher mit bestimmten Fragen und Aussagen an, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und seine eigene Interpretation zu finden. Der Sockel gibt also nicht das gesamte Exponat auf den ersten Blick frei und bietet in seiner Beschriftungsebene auch nicht die üblichen basalen Informationen. Er eröffnet damit eine neue Perspektive auf das Exponat, der Besucher beschäftigt sich dadurch aktiv und kritisch mit der Figur und ihrer Herkunft.

Intention ist es, weder das Exponat als originalen Gegenstand, noch den Sockel in den Vordergrund zu stellen, sondern einzig und allein die Geschichte(n), die das Exponat erzählen könnte. Die eigene Kreativität der Museumsbesucher sowie die persönliche, zeitlich aktuelle Auseinandersetzung mit dem Thema sollen angeregt und gefördert werden. Die Beschriftungsebene aus direkt an den Besucher gerichteten Fragen und allgemeinen Fakten zur Thematik dient dafür als Unterstützung.

Die Beschriftungen lauten:

›Wer fesselt dich, wer hält dich fest?‹, ›Wen fesselst du, wen hälst du fest?‹, ›Weltweit sind bis zu 27 Moillionen Menschen Opfer moderner Sklaverei. Obwohl sie als abgeschafft gilt, läuft sie heimlich, still und versteckt ab.‹, ›Wer bestimmt über Freiheit? Wer bestimmt über die Freiheit dieser Frau? Und wer bestimmt über deine Freiheit?‹

›In Haiti kostet ein Mädchen 50 Dollar.‹


Impressum

Ausstellungskonzept und -gestaltung, Montage: Elisabeth Eichberger, Henning Humml, Clemens Müller, Benjamin Nast, Nadine Nebel, Thomas Quack, Melanie Riepl, Sabrina Schwenecke, Roman Tönjes, Edi Winarni, Vanessa Zeissig

Betreunde Professor*innen: Prof.in Barbara Holzer, Prof. Philipp Teufel

 

© Vanessa Zeissig, © Fotos von Clemens Müller